Andreas lernt wieder zu laufen • Im Verlauf des Lebens lernt der Mensch vieles und unterdrückt es gleichzeitig wieder

Andreas lernt Laufen • Zuerst lernen wir und danach unterdrücken wir uns selbst

Der Slider ist zu schnell für diese Texte? Papier ist geduldig.

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Ideen für alle

Kapitel 15 • Was mus ich tun, damit ich langfristig kreativ sein kann?

Auszug aus dem Kapitel 15

Phantasie – sich aus den Dingen etwas machen

Andreas pinselt Kreativität

 

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Scheiße muss nicht schmecken, nur weil Millionen Fliegen anderer Meinung sind.

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Unsere Quelle – die Problemdefinition

Andreas bohrt Quellen an > Zitat nselm Grün

Zeit, die wir nutzen – oder eben nicht

Zeit, die wir nutzen – oder eben nicht

Kreative in der Berufspraxis

Interview mit Katrin Bemmann – die Photo Graefin

Hallo Katrin. Du hast in Bielefeld Fotografie studiert und bist seit April 2012 in Leipzig selbstständig als Fotografin erfolgreich unterwegs. In Deinem Beruf brauchst Du täglich kreative Ideen. Wie genau gehst Du vor, um möglichst kreativ zu arbeiten? Tust Du es aus Deinem Bauch heraus – intuitiv oder schmiedest Du Dir einen genauen Plan?
Wenn ich beispielsweise eine neue künstlerische Arbeit gestalten will gehe ich zunächst vollständig intuitiv vor. Ich lasse mich inspirieren von den unterschiedlichsten Dingen. In Deinem Buch beschreibst Du sehr schön, dass man sich Lösungen erträumen kann – ich versuche zum beispiel mit einer Art kindlicher Naivität an Dinge heranzugehen, sie zu entdecken und dann vielleicht auch zu hinterfragen. Aber zumeist sie wirklich zu erspinnen, Luftschlösser zu bauen. Das bringt mich nicht nur auf neue verrückte Ideen, sondern macht auch noch unheimlich Spaß!
Wenn dann etwas gänzlich mein Interesse gewonnen hat, schmiede ich mir einen genauen Plan und ein Konzept.

Gibt es etwas, womit Du Deine Kreativität ankurbelst?

In der Tat! Ich spiele gern mit Freunden ein von mir erdachtes Assoziationsspiel. Eine Person sagt ein Wort und ich muss so schnell wie möglich mit einem anderen Wort antworten, welches ich damit assoziiere. Das geht dann Schlag auf Schlag hin und her. Ich denke, dass damit im Kopf völlig neue Verknüpfungen entstehen und auch neue Ideen. Sehr oft bin ich überrascht, was dabei für witzige Gedankenketten entstehen. Und Dein Buch hat mich genau an dieses Spiel erinnert, Du bringst es auf den Punkt so viele Impulse auf einmal zu senden, dass ich immer wieder aufs neue Überrascht war.

Welchen Einfluss haben Locations auf Dich? Wirst Du von Modellen (Menschen) in Deiner Arbeit beeinflusst, inspiriert?

Locations spielen durchaus eine Rolle. Zum Beispiel ist eine meiner Arbeiten nur deshalb entstanden, weil ich ein Haus so wunderschön fand und habe mir dann speziell dafür ein Konzept erdacht. Aber Menschen sind dennoch meine größte Inspiration. Ich beobachte unheimlich gern und das lässt meine Gedanken fließen. Ich kann stundenlang auf vielbelebten Plätzen herumsitzen und einfach nur zuschauen. Man entdeckt so viel, wenn man sich einfach nur die Zeit dazu nimmt!

Wie viel Technik braucht eine kreative Fotografin? Sind automatische Kameraeinstellungen hilfreich für Dich oder verwendest Du sie niemals?

Das kommt ganz darauf an! Prinzipiell kann man mit jeder Kamera tolle Fotos machen, nur nicht jede Kamera ist für alles geeignet. Ich arbeite vorwiegend mit einer digitalen Spiegelreflexkamera, dort mache ich auch komplett alles manuell, sprich ich stelle alles immer per Hand ein. Der Vorteil an der digitalen Technik ist dabei, dass man sofort kontrollieren und nachbessern kann. Meine Technik wähle ich ganz nach Situation – manchmal nur eine Kamera und nichts dazu, manchmal ein kompletter Studioaufbau mit Model, Stylistin und Helfern. Je nachdem was ich für die perfekte Umsetzung halte.

Wie sieht es auf Reisen aus – läufst Du mit einem Rucksack voll von Zusatztechnik umher oder verwendest Du auch manchmal deine Handy-Kamera für Schnappschüsse?

Auf Reisen arbeite ich anders. Ich Reise vor allem weil ich neugierig bin! Das heißt ich möchte neue Dinge und neue Menschen entdecken und offen bleiben. Da nehme ich nur leichtes Gepäck. Sobald ich mehr dabei habe, fange ich viel zu schnell an Dinge zu verkopfen, Konzepte zu entwickeln und verpasse dabei die Hälfte. Deshalb nutze ich auch im Urlaub unheimlich gern trashige Dinge um meine Eindrücke festzuhalten. Ich habe zum Beispiel eine Rucksacktour durch Europa gemacht und hatte nur zwei analoge Kameras und ca. 40 Filme dabei. Eine kleine Spiegelreflexkamera für ganz normale Fotos und eine sog. Fisheye, welche runde Fotos mit einem nahezu 180° Bildaufnahmewinkel macht. Mit dieser kleinen Plastik-Knipse halte ich oftmals direkt drauf und es entstehen oftmals wundersame tolle Erinnerungsstücke. Und das BESTE – man sieht erst daheim nach einer Entwicklungszeit von mindestens einem Tag die Ergebnisse! Für mich ist das wie die Spannung die man als Kind verspürte, drei Tage vor Weihnachten!

Ich sammle auch Kameras … beispielsweise war ich schon auf einem Rockkonzert mit einem nahezu antiken Stück. Die Bilder sind großartig geworden! Immer mal etwas neues ausprobieren!! Auch eine Handykamera kann tolle Bilder machen – vielleicht legt man sich damit einfach mal unter einen Baum und fotografiert nach oben!

Deine letzten Arbeiten haben mich persönlich sehr fasziniert. Was waren Deine Gedanken dabei?
Du meinst die Richard Wagner Serie? Das Thema begegnete mir spontan durch einen Entwurf für ein neues Wagner Denkmal von Stephan Balkenhol und irgendwie verband ich mit Wagner etwas mystisches. Meine direkteste und bewussteste Erinnerung an Wagner, war seine 8,20 m hohe Statue in der Sächsischen Schweiz, die ich zufällig vor Jahren beim wandern entdeckt hatte. Also begann ich zu recherchieren. Mir begegneten Antisemitismus-Vorwürfe, weitere heroisch posende Statuen und seine im wahrsten Sinne des Wortes umwerfende Musik. Und genau diese Eindrücke wollte ich auf Foto bannen, das Bild, was von Wagner nach außen hin existiert. Unmittelbar erfahrbar durch diese Statuen. Für mich selbst fast erschreckend, da ich eine starke Diskrepanz zwischen den skulpturalen Darstellungen und den noch existierenden Fotografien entdeckt habe. Seine Fotos wirken viel weniger heroisch und böse. Ich überlege sogar eine eigene Wagnerbüste zu gestalten.

Danke Kattrin und ich wünsche dir viele kreative Erfolge in deiner weiteren Arbeit!

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